HUNDEHALTER, LANDWIRTE UND JÄGER IN BERNAU

2016, Quelle: Chiemgau Zeitung

Miteinander gewachsen

Bernau – Hundehalter auf der einen Seite sowie Landwirte und Jäger auf der anderen waren sich vor Jahr und Tag in Bernau alles andere als wohl gesonnen.

Über das Gespräch und den Austausch haben sie nun jedoch vom Gegen- zum Miteinander gefunden. An die Stelle von Aggressivität ist gegenseitige Rücksichtnahme getreten.

Kontaktgruppe gibt Hilfestellung

Vor drei Jahren hatten in Bernau die Wellen hochgeschlagen zwischen Hundehaltern, Landwirten und Jägern. In einem von Bürgermeister Philipp Bernhofer geleiteten Arbeitskreis gelang es, die Probleme auszudiskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Um den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, schlug er damals die Bildung einer Kontaktgruppe aus Vertretern dieser Interessensgruppen vor.

Rücksichtsvoll und gelassen

Weil er sich aus erster Hand die momentane Situation schildern lassen wollte, lud Bernhofer die Kontaktgruppe nun zu sich ins Rathaus ein. Zusammenfassend beschrieben Clarissa von Reinhardt und Georg Fischbacher das Miteinander der verschiedenen Gruppen – Radler, Läufer, Fußgänger, Hundehalter, Jäger, Landwirte – als durchwegs rücksichtsvoll und gelassen. Von der Aggressivität früherer Jahre sei nichts mehr zu spüren. Leider gäbe es – was wohl auch unvermeidlich sei – einzelne Bürgerinnen und Bürger, die unvernünftig handelten.

Zwei Appelle äußerten sie. Sie lauten wie folgt:

Clarissa von Reinhardt: „Die Interessengemeinschaft der Chiemgauer Hundehalter bittet alle Radfahrer um Rücksichtnahme und rechtzeitiges Klingeln, um sich bemerkbar zu machen. Die Hundehalter nehmen ihre Tiere gern an die Seite des Wegrandes, jedoch fehlt hierfür oftmals die Zeit, weil die Radler so schnell heransausen, dass sie erst kurz vor ihrem Auftauchen registriert werden. Das sehr knappe Vorbeifahren bei hoher Geschwindigkeit erschreckt die Hunde und kann selbst beim friedlichsten Hund aus Angst zu Abwehrreaktionen führen. Deshalb ist eine gegenseitige Rücksichtnahme so wichtig und im Interesse aller.“

Georg Fischbacher: „Wir erfreuen uns alle am erwachenden Frühling. In der kommenden Vegetationszeit sollte auf den landwirtschaftlichen Flächen beziehungsweise dem geschützten Chiemsee Uferbereich auf Folgendes besonders geachtet werden: Bitte die ausgeschilderten Wege nicht verlassen, für die Bodenbrüter ist jetzt überall die Brutzeit beziehungsweise findet jetzt die Aufzucht von Jungwild – Hase, Rehwild – statt. Für die Landwirtschaft ist es dringend erforderlich, ein sauberes, nicht verunreinigtes Futter zu ernten. Alle Nutzer unserer Flure und Wege sollten gegenseitig Verständnis füreinander aufbringen, so wäre allen geholfen.“

Bernhofer lobt großes Engagement

Bürgermeister Bernhofer lobte das große Engagement und appellierte an alle Bürger, aufeinander Rücksicht zu nehmen und so Konflikte zu vermeiden.